Kartoffelgerichte

Kartoffel-Topfkuchen (Döppekoche)

Zutaten: 1 kg Kartoffeln
(ca. 10 dicke Kartoffeln),
3 Zwiebeln,
3 Eier,
Salz, Pfeffer,
200 g durchwachsener Speck
Backofen auf 200° vorheizen

Die geschälten, rohen Kartoffeln nicht zu fein reiben. Wenn die geriebenen Kartoffelschnippelchen in Wasser gelegt werden, (um das Braunwerden zu verhindern), müssen sie gut abtropfen und ausgepresst werden. Die geriebenen Zwiebel zu der Kartoffelmasse geben. Die Eier, 2 Teel. Salz und ½ Teel. Pfeffer verrühren und zu der Kartoffelmasse geben und alles gut miteinander vermischen. In eine gefettete Auflaufform schichtweise den in dünnen Scheiben geschnittenen Speck und die Kartoffeln einfüllen. Mit einer Speckschicht beginnen und mit einer Kartoffelschicht abschließen. Bei 200° im vorgeheizten Backofen 1 bis 2 Stunden backen.

Der Auflauf soll eine schöne braune Kruste haben. Die Garprobe machte man früher mit der Stricknadel oder einem festen Strohhalm. Sobald kein Teig mehr kleben bleibt, ist der Topfkuchen fertig und kommt heiß in der Form auf den Tisch. Wer Kräuter liebt, kann den Auflauf mit Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Giersch, Löwenzahnblättern oder Liebstöckel vitaminfrisch bestreuen.


Pellkartoffeln mit Quark

Zutaten: 1 kg Kartoffeln,
Salz,
4 Eier,
500 g Magerquark,
2 Eßl. Öl,
etwas saure Sahne,
1 Zwiebel,
Pfeffer, Zucker,
Schnittlauch
Kartoffeln waschen, abbürsten und in stark gesalzenem Wasser garen. Die Eier hart kochen. Das durch ein Sieb gestrichene Eigelb mit dem Magerquark verrühren. Nach und nach Öl und saure Sahne einrühren. Mit der fein geschnittenen Zwiebel, Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken. Zum Schluss das klein gehackte Eiweiß zugeben, gut mischen und ziehen lassen. Vor dem Auftragen das feingewiegte Schnittlauch über den Quark geben und zu den abgeschreckten, abgezogenen Pellkartoffeln servieren

Schwell- oder Quellmännchen nennt der Eifler die Pellkartoffeln. Da beim Kochen gern die Schale aufplatzt, sah man auch eine Ähnlichkeit mit Feldhühnern. So entstand u.a. an der Ahr der Name "Feldhühnchen" für die in der Schale gekochten Kartoffeln. Dass man das Kleine nicht verachten soll, sagt eine Eifeler Redensart. "Ma muss Gott och für die kleen Krumbere danken" (Man muss Gott auch für die kleinen Kartoffeln danken). Wenn kleine Kinder oder Leute zugegen sind, die nicht hören sollen, was gesprochen wird, so sagt man: "Et sin klen Krumpere em Kurf" (Es sind kleine Kartoffeln im Korb).

Heringskartoffeln

Zutaten: 50 g fetten Speck,
1 Zwiebel,
500 g Kartoffeln,
Salz,
¼ l Milch,
2 Heringe,
1 Tasse Rahm,
Pfeffer
Man lässt den gewürfelten Speck ausbraten und bräunt die gehackte Zwiebel darin hellbraun. Die mit wenig Salz gekochten Pellkartoffeln werden geschält, in Scheiben geschnitten und zu dem Speck-Zwiebel-Gemisch gegeben. Mit der Milch füllt man auf und gibt die gewässerten Heringe entgrätet und in Streifen geschnitten dazu und lässt alles etwa 10 Minuten durchziehen. Mit Rahm und etwas Pfeffer abschmecken. Dieses Gericht heißt in der Eifel "Grompere met Heringe drenn", im Mayener Raum wurde es "Preuße un Hering" genannt.

Zu der Zeit, als Hausschlachtungen noch die Regel waren, zog "Dames" (Adam) als Schlachter von Haus zu Haus, von Eifeldorf zu Eifeldorf. Nach Feierabend konnte Dames dann kein Fleisch mehr sehen, und so musste es zu Hause Tag für Tag sein Leibgericht geben: "Quallmände möt Herreng" (Pellkartoffeln mit Hering).

Speckkartoffelsalat

Zutaten: 1 kg Kartoffeln,
Salz, Pfeffer,
Majoran,
1 Zwiebel,
Essig,
2 Eßl. Öl,
200 g durchwachsenen Speck,
4 Eßl. Mehl,
1 Bund Schnittlauch
Die Kartoffeln in der Schale kochen, pellen, in Scheiben schneiden, mit Salz, Pfeffer und etwas Majoran würzen und mit der klein geschnittenen Zwiebel und Essig mischen. Öl in einem Topf erhitzen, die Speckwürfel hinzufügen und auslassen; mit Wasser auffüllen und mit Mehl eine dickflüssige Mehlschwitze zubereiten. Die Soße über die Kartoffeln gießen und gut durchziehen lassen. Mit Schnittlauchröllchen garnieren.

Der Speckkartoffelsalat kann warm oder kalt gegessen werden. Früher reichte man dazu eingelegte Heringe.

Bauernfrühstück

Zutaten: 800 g Kartoffeln,
Salz,
200 g Speck,
2 Zwiebeln,
3 - 4 Eier,
6 Eßl. Milch,
Pfeffer,
Schnittlauch
Festkochende Kartoffen mit der Schale in Salzwasser nicht zu weich kochen. Den klein geschnittenen Speck in der Pfanne auslassen. Die Zwiebeln hinzugeben und anrösten. Die in Scheiben geschnittenen Salzkartoffeln in die Pfanne geben und hellbraun braten. Eier und Milch mit Salz und Pfeffer kräftig würzen, verrühren und über die Kartoffeln gießen. Bei mittlerer Hitze zugedeckt stocken lassen. Mit Schnittlauchröllchen servieren

Der Begriff "Bauernfrühstück" erinnert daran, dass die Bauern sich morgens bereits mit Kartoffeln stärkten. Später wurde das Kartoffel-Pfannengericht mittags oder abends mit Salat gereicht.

Schnippelkuchen

Zutaten: 30 g Mehl,
¼ l Milch,
6 Eier,
750 g Kartoffeln,
1 Zwiebel,
Salz, Pfeffer,
300 g Schinken in Scheiben
Das Mehl mit der Milch verrühren, etwas ausquellen lassen und die Eier kräftig darunterschlagen. Die Kartoffeln waschen, schälen und nochmals waschen, dann grob auf der Haushaltsreibe raffeln, am besten gleich in den Eierteig hinein, damit die Kartoffeln sich nicht verfärben. Die Zwiebel sehr fein geschnitten in den Teig geben und diesen mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Schinken portionsweise knusprig ausbraten, löffelweise Kartoffel-Eier-Teig darübergießen und die Schnippelkuchen von jeder Seite bei milder Hitze knapp 5 Minuten braten.

Dazu trank man in der Eifel Malzkaffee und gelben Korn. Als "Kartoffelschnittchen" stellte man dieses Kartoffelgericht auch ohne Schinken her und reichte dazu Apfelkompott.

Quark-Kartoffelküchlein

Zutaten: 500 g Kartoffeln,
Salz,
100 g Mehl,
500 g Quark,
Bratfett,
Kompott
Die Kartoffeln als Salzkartoffeln kochen, abkühlen lassen und reiben. Mehl und Quark hinzugeben, gut untereinander kneten und zu einem Teig verarbeiten. Daraus kleine flache Kuchen formen, in heißem Fett goldgelb braten und mit Kompott servieren.

Der Originalname für dieses Gericht ist in der Nordeifel "Oma's Klatschkiesköjelche". Das aus dem Slawischen stammende Wort "Quark" für den beim Gerinnen der Milch sich ausscheidenden Käsestoff und den daraus hergestellten Weißkäse ist erst in letzter Zeit in der Eifel üblich.