Pfannkuchen und andere Mehlspeisen

Knudeln

Zutaten: 500 g Mehl,
3 Eier,
Salz,
Milch,
Butter
Das Mehl, die Eier, 1 Teel. Salz und etwas Milch werden zu einem zähen Teigkloß verarbeitet. Kleine Kugeln abstechen und 10 Minuten in Salzwasser kochen. Die Knudeln sind gut, wenn sie oben schwimmen. Auf einem Sieb abtropfen lassen, ohne dass sie zu sehr abkühlen, mit brauner Butter übergießen und servieren.

Eifeler Knudeln gelten in der Nordeifel auch heute noch als Hauptmahlzeit, oftmals am fleischlosen Freitag. Besonders gut schmecken dazu eingemachte Waldbeeren oder Pflaumen. Natürlich gab es Knudeln - wie könnte es anders sein - auch mit angebratenen Speckgrieben. Anstelle der Milch kann man Sprudelwasser nehmen.



Apfelküchlein

Zutaten: 250 g Mehl,
3 Eier,
Salz,
½ l Milch,
400 g Äpfel,
Fett,
Zucker, Zimt
Das Mehl wird in eine Schüssel gesiebt und mit Eigelb, etwas Salz und Milch zu einem glatten, dickflüssigen Pfannkuchenteig verrührt. Die Eiweiß zu steifem Schnee schlagen und unter den Teig heben. Die Äpfel schälen, entkernen, in Scheiben schneiden und zu dem Pfannkuchenteig geben. Im heißen Fett kleine Apfelküchlein backen, Zucker und Zimt mischen und über die Küchlein streuen.

Dieses Rezept gilt für alle Obst-Eierkuchen. Besonders beliebt in der Eifel war Waldbeerpfannkuchen. War die Waldbeersuche an einem Tag erfolgreich gewesen, dann war der "Worbelepannekooche" voll von den kleinen Waldfrüchten. War der Ertrag spärlich, schwammen allerdings nur wenige Beeren in dem Teig.

Holunderblüten-Pfannkuchen

Zutaten: 8 Holunder-Blütendolden,
250 g Mehl,
1 Ei,
1 Teel. Backpulver,
1 Eßl. Zucker,
1/8 l Milch,
2 - 3 Eßl. Rum,
Bratfett,
Zucker-Zimt
Die Holunderblütendolden mit kurzen Stengelchen direkt unter der Dolde abpflücken und noch im Freien auf einer sauberen Unterlage auslegen, so dass Insekten entfliehen können. Dolden abspülen und auf einem Sieb abtropfen lassen. Aus Mehl, Ei, Backpulver, Zucker, Milch und Rum einen Pfannkuchenteig rühren und diesen 1 Stunde lang ruhen lassen. Die Holunderblüten werden in Teig getaucht und in heißem Fett in 5 bis 10 Minuten goldgelb gebacken. Pfannküchlein an den Stielen herausnehmen, auf Küchenkrepppapier etwas abtropfen lassen, mit einem Zucker-Zimt-Gemisch bestreuen und servieren.

Der Holunderstrauch wird der Frau Holle zugeordnet. Diese ist nicht nur Märchenfrau, sondern war einst mit göttlichen Wesen verwandt, mit der huldvollen Göttin Hulda, mit Helic und anderen. Die Holunder-Pfannkuchen sollen nach altem Glauben die Fruchtbarkeit und den Kindersegen fördern.

Buchweizen-Pfannkuchen

150 g Buchweizenmehl,
2 Eier,
3 Eßl. Zucker,
1 Teel. Salz,
etwas Backpulver,
¼ l Milch,
Natron,
Schmalz,
Rübenkraut
Aus Buchweizenmehl, Eier, Zucker, Salz, einer Messerspitze Backpulver und der Milch einen Pfannkuchenteig herstellen. Erst zum Schluss eine Messerspitze Natron unterrühren. Schmalz in der Pfanne erhitzen und kleine Küchlein backen. Diese mit Rübenkraut bestreichen und warm servieren.

Buchweizenpfannkuchen sind ein typisches Eifelgericht. Die Eifeler Dialektausdrücke "Heidschkooche", "Hedelischkooche" und "Heenschköchelcher" erinnern daran, dass das "Heidekorn" oder "Hedelich" auf kargem Eifelboden wuchs, auf der Heide.

Arme Ritter

Zutaten: 8 Scheiben Weißbrot (altbacken),
¼ l Milch,
2 Eier,
Salz, Zucker,
Semmelbrösel,
Fett,
Himbeersaft
Die Weißbrotscheiben auf eine flache Platte legen. Die Milch mit den Eiern, einer Prise Salz und 1 Teel. Zucker gut verquirlen. Die Weißbrotscheiben darin eintauchen, bis sie sich vollgesaugt haben. Wieder auf die Platte legen und mit den Semmelbröseln panieren. In heißem Fett von beiden Seiten braun braten. Dann warm mit Himbeersaft (oder Zimt-Zucker) servieren.

In der Vergangenheit ging man sorgfältiger mit Lebensmitteln um als heutzutage allgemein üblich. Ein Grundprinzip war es, nichts wegzuwerfen und auch den kleinsten Rest noch irgendwie zu verwerten. Das Gericht "Arme Ritter" ist als "Verwendbrot" seit dem 14. Jahrhundert als einfache Speise armer Leute bekannt. Es ist in Mecklenburg genau so zu Hause wie in Hessen, aber auch in England, Österreich und Polen. Trotzdem sieht man es manchmal als Eifeler Spezialität, nimmt Milch von glücklichen Eifelkühen, Eier von freilaufenden Eifelhühnern, Eifeler Brot und nennt das ganze dann "Armer Eifelbauer".